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Im Frühjahr 2024 wurde der erste Entwurf eines Bewertungsschemas zur Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen auf Österreichs Almen fertiggestellt. Entwickelt wurde das Instrument von der Veterinärmedizinischen Universität Wien, die derzeit auch den wissenschaftlichen Peer-Review-Prozess begleitet. Die finalen Ergebnisse sollen in Kürze veröffentlicht werden.
Im Sommer 2024 wurden die theoretischen Vorhersagen auf 22 Almen in fünf Bundesländern getestet – darunter 12 Hochalmen, 6 Mittelalmen und 4 Niederalmen in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Tirol. Rund die Hälfte der Begehungen erfolgte in direkter Begleitung der Almverantwortlichen.
Im Fokus standen praktikable Schutzmaßnahmen für Schafe und Ziegen – etwa Behirtung mit Nachtpferch, der Einsatz von Herdenschutzhunden oder Einzäunung geeigneter Teilflächen.
Was wird das Ergebnis sein?
Das Projekt mündet in die Entwicklung eines anwendungsorientierten Algorithmus, der künftig nicht mehr pauschal sagt: „Auf dieser Alm ist Herdenschutz möglich“ oder „nicht möglich“.
Stattdessen zeigt das System konkret auf, welche Maßnahmen wo und unter welchen Bedingungen realistisch umsetzbar sind.
Dieser differenzierte Zugang wird eine entscheidende Hilfe für Almbewirtschafter:innen und behördliche Förderstellen sein – insbesondere bei der Beurteilung und Finanzierung von Herdenschutzprojekten in sensiblen Lagen.


Titelfoto: Hochalm in Kärnten
Copyright: Isabella Faffelberger
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Nicht die potenziellen Opfer müssen schützen oder bewertet werden. Die Gefahr muß primär vom Jäger, also Wolf, Luchs, Bär aus bewertet werden. Alle bisherigen Maßnahmen bestätigen nur eine erfolgreiche Maßnahme: wenn die Angreifer in der Übermacht sind, wird das Beweiden eingestellt.
Sehr geehrter Herr Heese,
könnten Sie uns die wissenschaftlichen Studien zukommen lassen, in denen klar hervorgeht, dass Herdenschutz das Risiko eines Angriffe nicht senkt. Bitte auch die Studien in denen hervorgeht, auf was der Rückgang der Tierhaltung und Aufgabe der Betriebe in den letzten 20 Jahren zurückzuführen ist. Danke