Presse-Hintergrundgespräch gut besucht

Mehr als 50 Journalist*innen kamen am 22. März 2023 zum online Presse-Hintergrundgespräch „Wölfe in der Kulturlandschaft“ von LIFEstockProtect zusammen. Nach mehreren spannenden Vorträgen gab es Zeit für Fragen und Diskussionen.

Gefahr für den Menschen?

Felix Knauer von der Veterinärmedizinischen Universität Wien startete mit einem Vortrag über die Gefahr durch den Wolf für den Menschen. Obwohl der Wolf körperlich durchaus in der Lage ist für uns gefährlich zu werden, kam es in Europa in den letzten 100 Jahren nur sehr selten zu Übergriffen durch Wölfe. Die Gründe dafür mögen vielfältig sein, zumindest sind sie in unseren modernen Gesellschaften nicht mehr gegeben. Im Zusammenleben mit Wölfen ist grundsätzlich wichtig, Wölfe niemals anzufüttern und an den Menschen zu gewöhnen. Ein intensives Monitoring und eine Situationsanalyse sind notwendig, wenn von Interaktionen zwischen Wolf und freistehenden Menschen unter 30 Metern berichtet wird. Bei mehrmaligen Begegnungen auf kurze Distanz sollte das Tier besendert und vergrämt werden. Wenn Vergrämungsmaßnahmen ohne Erfolg bleiben oder nicht möglich sind, muss ein solcher Wolf entnommen werden. Wird das konsequent und ohne Verzögerung umgesetzt, ist in Europa unter den gegebenen Umständen nicht mit Angriffen zu rechnen.

Erfahrungen aus der Herdenschutzpraxis

Die andere große Herausforderung im Zusammenleben mit dem Wolf wurde im zweiten Teil des Gesprächs thematisiert. Drei Vortragende aus der Landwirtschaft gaben den Journalist*innen Einblick in ihre alltägliche Arbeit mit Schafen, Zäunen und Herdenschutzhunden – und allem was dazugehört. Von Herausforderungen bei der Behirtung in touristisch stark genutzten Almbereichen, über Bewirtschaftungsauflagen bis zur allgemeinen Wertschätzung der Arbeit und fehlende Unterstützungsleistungen für Herdenschutzmaßnahmen wurde das Leben von einer Schäferin, einem Schafzüchter und einer Hirtin anschaulich beleuchtet. Die Medienvertretungen hatten in Folge Gelegenheit in Breakout-Rooms die einzelnen Vortragenden direkt zu befragen.

Im Rahmen des Hintergrundgesprächs wurden fachliche Unterlagen zum Nachlesen für Journalist*innen erstellt, die im Bereich Presse abgerufen werden können.


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