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Eine neue Feldstudie des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL) in Zusammenarbeit mit dem NABU Niedersachsen untersucht, wie wolfsabweisende Elektrofestzäune die Bewegungsmuster von Wildtieren beeinflussen. Getestet wurden wolfsabweisende Elektrofestzäune mit hochleitfähigem Stahldraht oder Pferdezaundraht, die aus fünf oder sechs stromführenden Drähten bestehen. Die untersuchten Zauntypen hatten folgende Höhenanordnungen:
- Fünfreihige Glattdrahtzäune: 20 cm, 40 cm, 60 cm, 90 cm, 120 cm über dem Boden
- Sechsreihige Glattdrahtzäune: 20 cm, 40 cm, 60 cm, 80 cm, 100 cm, 120 cm
- Sechsreihige Pferdezaundrähte: 20 cm, 40 cm, 60 cm, 80 cm, 110 cm, 140 cm

Die Zäune waren straff gespannt, um Verheddern oder Verletzungen zu vermeiden, und die Stromspannung lag in den meisten Fällen zwischen 3.000 und 6.200 Volt.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Wildtiere wie Hase, Reh, Rotwild, Dachs und Fuchs diese Zäune auf unterschiedliche Weise überwinden – durch Unterkriechen, Hindurchspringen oder Überspringen. Wildschweine hingegen scheinen intakte Zäune nicht zu durchqueren. Die Studie widerlegt damit die Befürchtung, dass Herdenschutzzäune eine unüberwindbare Barriere für Wildtiere darstellen. Auch die Auswertung von Wildtierkameras und Befragungen von Weidetierhaltenden ergab, dass Wildtiere die Weideflächen vor und nach dem Zaunbau in ähnlichem Maße nutzen. Zudem wurden keine toten oder verletzten Wildtiere an den Zäunen gefunden.
📌 Zusammenfassung der Ergebnisse:
✅ Wildtiere wie Hase, Reh, Rotwild, Dachs und Fuchs können die untersuchten Zäune überwinden.
✅ Die Durchquerung erfolgt durch Unterkriechen, Hindurchspringen oder Überspringen (nur bei Rotwild).
✅ Wildschweine (außer Frischlinge) konnten voll funktionstüchtige Zäune nicht überwinden.
✅ Wildtiere nutzen Weideflächen auch nach dem Zaunbau weiterhin.
✅ Es wurden keine verletzten oder toten Wildtiere an den Zäunen gefunden.
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