Herdenschutz und Tourismus

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Eine notwendige Zusammenarbeit

Der Tourismussektor steht oft dem Herdenschutz skeptisch gegenüber, da Herdenschutzhunde als potenziell gefährlich wahrgenommen werden und Zäune die Wanderwege versperren können. Doch es ist entscheidend, dass Nutztierhalter:innen und Landwirt:innen weiterhin ihre Tiere auf die Almen treiben, um eine Verbuschung und das Zuwachsen der Landschaft zu verhindern – Probleme, die durch den Klimawandel noch verstärkt werden. Besonders Kleinvieh eignet sich dafür. Schafe und v.a. Ziegen fressen nicht nur Gras sondern auch Büsche, die so keine Chance mehr haben, weiter zu wachsen. Es gibt laut der Österreichischen Landwirtschaftskammer bereits Regionen wo bis zu 60% der Almen in den letzten 20 Jahren aufgegeben wurden. Einer der Hauptprobleme skizzierte die Berner Sozialwissentschafller Theresa Mitterer-Leitner.

Um die Almen offen zu halten und den Touristen weiterhin die schöne Landschaft bieten zu können, ist es notwendig, die Nutztierhalter:innen zu unterstützen, ihre Tiere auf die Almen zu treiben. Doch mit der Rückkehr des Wolfs in diese Gebiete müssen die Bauern ihre Tiere schützen.

In vielen Regionen ist das Errichten von Zäunen aufgrund des unwegsamen und steilen Geländes nicht praktikabel. Daher werden zunehmend Herdenschutzhunde eingesetzt. Diese Hunde durchlaufen im Rahmen unseres Projektes eine Zertifizierung, bei der geprüft wird, ob sie sozialisiert sind und mit Menschen gut umgehen können. Hunde, die diese Prüfung bestehen, erhalten in Österreich eine Förderung und können in Tourismusgebieten eingesetzt werden.

Unser Projekt steht auch in engem Kontakt mit Stakeholdern aus dem Tourismussektor. Regelmäßig finden Workshops – sowohl online als auch in Präsenz – statt, um gemeinsam mit den Entscheidungsträgern Lösungen zu erarbeiten und Bedürfnisse zu klären.

Durch diese Zusammenarbeit können wir sowohl den Herdenschutz als auch den Tourismus unterstützen und dafür sorgen, dass die Almen offen bleiben und die einzigartige Landschaft erhalten bleibt.

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