Dritte Freiwilligenschulung 2023 erfolgreich durchgeführt

Bei drei Schulungsterminen haben wir dieses Jahr 34 Freiwillige, die sich aktiv im Herdenschutz engagieren wollen, über Grundlagen des Herdenschutzes, Wolfsverhalten und Freiwilligenarbeit informiert. Veranstaltungsorte waren im Allgäu, Oberbayern und nun als letztes in Unterfranken. 
Teil der Schulungen ist immer die theoretische Wissensvermittlung eng gekoppelt an den Austausch mit Weidetierhaltern. Die Schulungen fanden auf Betrieben statt oder wir besuchten Tierhalter der Region. Nur so kann ein Verständnis für die Belange und Bedeutung der Weidewirtschaft entstehen.


In Unterfranken konnten wir das Gelände des Kletterwald Geiselwind nutzen und fanden bei den zahlreichen Regenschauern immer ein trockenes Plätzchen im Partyzelt. Durch das Wissen von Dirk Pieper, aktiv bei Wikiwolves Bayern und im Netzwerk große Beutegreifer, entstand ein Schwerpunkt auf Wolf, Wolfverhalten und Populationsdynamik. Auch dieses Hintergrundwissen ist für Herdenschutz interessant. 

Danach ging es zur praktischen Arbeit auf die Wiesenflächen. Hier wurden verschiedene Netzzaunarten von den TeilnehmerInnen aufgestellt, die Unterschiede besprochen und v.a. der Anschluß von Weidezaungerät und Erdung erklärt und geübt. 


Zum abendlichen Grillen stieß bereits der Wanderschäfer aus der Region mit seiner Kollegin dazu. 
Der zweite Tag stand unter dem Fokus Wanderschäferei, Naturschutzbeweidung, Einsatz von Hüte- und Herdenschutzhunden. Der Schäfer setzt die Herdenschutzhunde primär zur Abwehr von Rabenvögeln (Lammzeit) und „Zweibeinigen Wölfen“, wie er es nannte, ein. Seit dem Einsatz vor 10 Jahren hat er keinerlei Probleme mehr dahingehend. Herdenschutzhunde und Hütehunde sind während des Hütens bei der Herde. Die Herdenschutzhunde verbleiben in den Mittags- und Nachtpausen im Pferch hinter elekritifizierten Netzzäunen. Annähernd drei Stunden konnten die Teilnehmer, darunter auch Vertreter von Naturschutzverbänden und Behörden, ihre Fragen an den Schäfer stellen. Angefangen von Vermarktung der Schafe bis hin zu Wanderungen, Gefahren an Straßen, Verknappung der Weideflächen und Nutzungskonkurrenz (Biogas, Mais), aber eben auch zum konkreten Einsatz und Umgang mit den Hunden und Wünschen für eine gute Zukunft der Weidewirtschaft. 


Viel Input kam aus der Teilnehmerschaft selbst, die sich bunt zusammensetzte aus ehrenamtlich Engagierten, HundtrainerInnen, Behördenmitarbeitern, Jäger und Biologen von Wien bis Berlin. Auch dieser Austausch trug viel zum Gelingen der zwei Schulungstage bei und gab den Anstoß zum Austausch von Kontaktdaten und weiteren Zusammenarbeiten.

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