Am 19. Juli 2023 veranstaltete LIFEstockProtect einen online Workshop für und mit aktiven Alpenvereinsmitgliedern (z.B. Tourenführer*innen, Naturschutzreferent*innen) zum Thema „Begegnungen mit wehrhaften Tieren beim Freizeitsport“. Im Anschluss an die spannenden Vorträge gab es von den rund 50 Teilnehmenden viele Fragen. Darauf folgte eine moderierte Diskussion über Möglichkeiten, die Herdenschutzmaßnahmen als Miteinander im Alpenraum verstehen.
Direkte Begegnungen mit Bären oder Wölfen nur selten
Die Teilnehmenden erhielten zunächst Informationen zur Rückkehr des Wolfes und des Bären im Alpenraum von Felix Knauer, Wildbiologe an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Außerdem wurde über das richtige Verhalten bei Begegnungen mit diesen Wildtieren berichtet. Ein direktes Zusammentreffen von Mensch und Bär oder Wolf ist zwar äußerst selten, aber nicht auszuschließen. Grundsätzlich gilt zu Wildtieren immer respektvollen Abstand zu halten. In Bärengebieten sollten Nahbegegnungen mit diesen Tieren möglichst vermieden werden, indem immer auf sich aufmerksam gemacht wird (durch Gespräche, Bärenglöckchen u.ä.). Während bei Nahbegegnungen mit einem Wolf auch versucht werden kann, das Tier durch Klatschen oder ähnliches zu vertreiben, ist gegenüber Bären unbedingt ruhiges Verhalten an den Tag zu legen.
Respektvollen Abstand zu Herdenschutzdiensthunden halten
Ein weiterer Vortrag widmete sich dem Aufgabenfeld, der Arbeitsweise und den Eigenschaften von Herdenschutzdiensthunden, sowie dem richtigen Umgang mit diesen bei Begegnungen. Dazu kann es aufgrund der Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen für Weidetiere in Zukunft auf Almen öfter kommen. Auch hier gilt es respektvollen Abstand zu Hund und Herde zu wahren. Für den geregelten Einsatz von Herdenschutzdiensthunden setzt sich das Projekt für ein Zertifizierungssystem ein, das sicherstellt, dass nur Hunde gefördert werden, die ein gutes Sozialverhalten gegenüber Menschen zeigen.
Verständnisvolles Miteinander im Alpenraum
Da sich das Projekt der Lösungsfindung für Herausforderungen bei der Umsetzung von Herdenschutz verschrieben hat, wurde der letzte Teil des Workshops einer Diskussion über Möglichkeiten eines verständnisvollen Miteinanders im Alpenraum gewidmet. Hier brachten sich die aktiven Alpenvereinsmitglieder mit konstruktiven Beiträgen und auch Wünschen ein. So äußerten die Teilnehmenden, dass ihnen aktuelle Karten im Internet über Almgebiete mit Herdenschutzdiensthunden helfen würden ihre Touren zu planen. Diese und weitere Vorschläge werden vom Projekt aufgenommen und sollen zusammen mit weiteren Workshops helfen, Lösungsvorschläge für Entscheidungsträger*innen im Projektgebiet zu erarbeiten.
Hilfreiche Videos zum richtigen Verhalten gegenüber Herdenschutzdiensthunden findest du unter anderem auf der Webseite von Herdenschutz Schweiz: https://www.protectiondestroupeaux.ch/herdenschutzhunde/tourismus-und-herdenschutzhunde/
