HBLFA Raumberg-Gumpenstein: Schulungskurs zur Weide- und Almwirtschaft und zum Herdenschutz

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Im Rahmen des LIFEstockProtect-Projekts ist die HBLFA Raumberg-Gumpenstein ein Kompetenzzentrum, das einen Schulungskurs für 50 Schüler/innen und 3 Lehrer/innen organisiert hat. Einige der Schüler/innen übernehmen den Hof oder kommen zu verschiedenen Instituten, wo Entscheidungen oder Beratung für die Landwirtschaft benötigt werden. Inhalt des Kurses waren die neuen Herausforderungen in der Weide- und Almwirtschaft mit dem Schwerpunkt Zäune.

Lernen mit praktischen Beispielen

Anhand von Beispielen aus ihren eigenen Betrieben zeigten die Schülerinnen und Schüler die Probleme bei der Bewirtschaftung von Almen und Weideflächen auf. Ein vorrangiges Thema ist die globale Erwärmung mit ihren Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, die Futtermenge und die Futterqualität im Laufe der Weideperiode. Krankheitserreger in höheren Lagen und die zunehmende Verbuschung aufgrund sinkender Besatzraten spielen auf vielen Almen ebenfalls eine Rolle. Ein weiteres Problem ist, dass qualifiziertes Personal für die Almbewirtschaftung schwer zu finden oder für kleine Almen nicht bezahlbar ist. Und jetzt kehren die großen Raubtiere zurück, um zu bleiben.

Welche Auswirkungen das hat und warum wir unser Vieh schützen müssen, zeigen die Populationsgrößen der großen Raubtiere in den Nachbarländern und auch bei uns. Dass der Wolf als mobilste Art das größte Ausbreitungspotenzial hat, beweisen die Nutztierübergriffe in den verschiedenen Regionen Österreichs.

Unterstützung gefordert

Nach Meinung der Schülerinnen und Schüler ist das Abzäunen der gesamten Almen keine Lösung. Deshalb muss an neuen Strategien wie dem Hüten oder dem Einsatz von Herdenschutzhunden gearbeitet werden. Neben dem Schutz des Viehs muss es auch ein Management für die großen Raubtiere geben, sonst ist ihre Rückkehr der letzte Strohhalm, der das Fass zum Überlaufen bringt, und die Betriebe werden die Almwirtschaft aufgeben oder, noch schlimmer, ihre Stalltüren schließen. Alle Teilnehmer forderten mehr Unterstützung und Hilfe in diesem Bereich.

Die Kursteilnehmer/innen waren sich einig, dass der Herdenschutz dort stattfinden sollte, wo er sofort umgesetzt werden kann. In Talweiden finden 40 % der Risse statt, die gestoppt werden sollten. Die bestehenden Zäune sollten nach den Standards des technischen Herdenschutzes des Österreichischen Zentrums für Bär, Wolf und Luchs gebaut oder verbessert werden. Zu diesem Zweck wurde die Zaunkonstruktion mit T-Pfählen praktiziert, die über die notwendige Stromversorgung und Erdung verfügt.

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