HERDENSCHUTZHUNDE ALS HELFER IN DER LANDWIRTSCHAFT

Nutztiere wie Schafe und Ziegen, die am stärksten von großen Beutegreifern bedroht sind, sowie Rinder und Pferde können auf verschiedene Weise wirksam geschützt werden. Herdenschutzhunde sind gemeinsam mit Hirten die wichtigsten Akteure im dynamischen Herdenschutz, und beide haben in vielen Gebieten eine lange Tradition.

In der modernen Welt, in der unterschiedliche Nutzer Anspruch auf die Kulturlandschaft erheben, ist für den Herdenschutzhund als “Bodyguard” seiner Nutztiere die “soziale” Verträglichkeit fast genauso wichtig wie seine Fähigkeiten, die Herde zu schützen. Diese Verträglichkeit wird in jungen Jahren durch enge Sozialisierung mit dem Hirten und anderen Menschen erreicht.

Um die Einsatzfähigkeit auch in diesem Umfeld zu gewährleisten, werden Herdenschutzhunde in Ländern wie Deutschland, der Schweiz und auch bereits in Österreich von autorisierten Stellen zertifiziert. Das bedeutet, sie müssen zeigen, wie sie in standardisierten Situationen reagieren. Diese Situationen umfassen zum Beispiel einen Wanderer, der die Schafherde durchquert, mit oder ohne eigenen Begleithund, einen Radfahrer, der an der Herde vorbeifährt, sowie die Reaktion des Hundes auf Besucher auf dem Heimbetrieb außerhalb der Weidesaison.

Ein wichtiger Teil dieser Zertifizierung betrifft nicht nur den Hund, sondern auch seinen Besitzer und alle, die mit dem Hund arbeiten. Die Menschen müssen zeigen, dass sie den Hund in solchen Situationen unterstützen können, indem sie über seine Bedürfnisse und Verhaltensweisen Bescheid wissen.

In Österreich ist eine solche Zertifizierung auch Voraussetzung, um eine Förderung für die Unterhaltskosten zu erhalten, jedoch nur für Herdenschutzhunde, die gemeinsam mit einem Hirten auf einer Alm eingesetzt werden. Das Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs, ein Partner in unserem Projekt, ist für das Thema Herdenschutzhunde verantwortlich und in Österreich für diese Zertifizierungen zuständig. In Deutschland übernehmen verschiedene Herdenschutzhundevereine diese Überprüfung.

Kostenübersicht Herdenschutzhund

Die Kosten für einen Herdenschutzhund sind unterschiedlich und hängen von so unterschiedlichen Rahmenbedingungen wie Rasse, Alter, Herkunft und der Ausbildung ab. 

Die Anschaffung kann von ein paar hundert bis zu mehreren tausend Euro reichen. Bei den laufenden Kosten für die Haltung müssen Posten wie Hundesteuer, Versicherung, Futter, Tierarztkosten und Zubehör einberechnet werden.

Richtpreis für die Anschaffung: Welpe€ 500 – 1000
Erwachsener Herdenschutzhund€ 1500 – 2000
Registrierungca. € 100 für das Chippen, die Datenbank-Registrierung, den EU-Heimtierausweis
Tierarztkosten pro Jahr€ 200 – 300 (regelmäßige 8-fach Impfung, Wurmkontrolle, Zeckenprophylaxe, potenziell Verletzungen/Krankheit
HundesteuerJe nach Gemeinde
Versicherung: Entweder landwirtschaftliche Betriebshaftpflicht oder Hausratsversicherungzwischen € 10 und € 50
Futterkosten pro Jahr bis zu € 1500
kann über Kooperationen mit Käsereien (Molke) und Schlachtbetrieben (Schlachtabfälle) gesenkt werden
Zubehörca. € 25 Halsband und Leine

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