Wikiwolves: Freiwilligenhilfe für Herdenschutz

Seit Projektbeginn unterstützt LIFEstockProtect die Freiwilligeninitiative Wikiwolves in Bayern. Diese hat sich bereits vor mehreren Jahren im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern gegründet und hat mittlerweile in fast allen deutschen Bundesländern einen Ansprechpartner. Wikiwolves Bayern hat dieses Jahr bereits mehrere Einsätze gehabt, viele davon in Franken. Dabei wurde einem Mutterkuh Betrieb in mehreren Wochenend-Aktionen geholfen 14km Zaun neu aufzustellen, sowie durch kurzfristige Einsätze Gatterwild-Betriebe unterstützt. Hier kam es kurz hintereinander zu Übergriffen durch Wölfe. Um weitere Wolfs-Besuche zu verhindern, wurden Netzzäune vor den Gattern aufgebaut

Tatkräftige Hilfe bringt Menschen näher

Wichtig bei solchen Einsätzen ist nicht nur die tatkräftige Hilfe. Eine mindestens ebenso wichtige Komponente ist das Zusammenbringen von verschiedenen Gruppen. Viele Freiwillige befürworten die Rückkehr der Wölfe, die wenigsten haben aber unmittelbare Berührungspunkte, Einschränkungen oder Sorgen, wenn diese wieder durch die Landschaft ziehen. Die meisten Weidetierhalterinnen – und halter könnten aber natürlich auf die Rückkehr oder Anwesenheit von Raubtieren, die eine Gefahr für ihre Tiere darstellen, verzichten. Deshalb ist das gemeinsame Arbeiten so wichtig: es ermöglicht ein Zuhören und Verstehen der Ansichten des Gegenüber. Für den gesamten Prozess im Umgang mit Wild- und Nutztieren ist das ein wichtiger Punkt.

Aber natürlich lernen bei jedem Einsatz die Freiwilligen in Sachen Zaunbau mehr dazu und bekommen Einblicke in die Betriebsabläufe, Schwierigkeiten in der Landwirtschaft, Umgang mit Nutztierarten, teils auch mit Herdenschutzhunden. Und noch dazu werden sie ausnahmslos überall dankbar willkommen geheißen und sehr gut mit hauseigenen und lokalen Produkten verpflegt!

Einsatz: Wasserbüffel an den Lech

Im Sommer wurde Wikiwolves angefragt eine Waldweidefläche für Wasserbüffel mit einzuzäunen. Der Landwirt hatte sich dazu entschieden, wenn er die Fläche schon neu einzäunen muss, dann auch gleich Herdenschutzaspekte zu berücksichtigen. Die Region ist kein Wolfsgebiet, wohl gibt es aber entlang des Lechs immer wieder Hinweise oder Nachweise von einzelnen durchziehenden Wölfen.


Fünf Freiwillige unterstützten die Familie beim Zaunbau. Die Eckpfosten aus Holz waren bereits gesetzt, nun ging es noch um das Einschlagen der T-Pfosten, das Befestigen der Isolatoren für 5 Litzen und das Ziehen der Drähte. Die Zauntraße war vom dortigen Förster und seinen Arbeitern vorbereitet und gerodet worden und auch der sandige Boden machte das Arbeiten erträglich – was allerdings nicht heißt, dass man beim Einschlagen mit der Pfahlramme nicht auch ordentlich ins Schwitzen kommt! Vier ha Fläche sollten gezäunt werden. Relativ schnell bildeten sich kleine Arbeitsgruppen die hintereinander her arbeiteten. Am Ende des Tages war alles erledigt, lediglich das Spannen der Drähte stand noch aus und die Tore mussten eingesetzt werden.

Mit einem Pressetermin wurde die neue Weidefläche am 22. September 2021 eingeweiht und die Tiere aufgetrieben. Auch für den Landschaftspflegeverband und das Projekt Lebensraum Lechtal ist diese Weidefläche etwas Besonderes. Die Tiere sollen hier im Wald helfen die Standorte des Frauenschuh, einer Orchideenart, zu erhalten und zu erweitern.

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