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Im Zuge des LIFEstockProtect Projektes haben wir uns in den kommenden 5 Jahren das Ziel gesetzt, mindestens 20 Kompetenzzentren rund um das Thema Herdenschutz in Österreich, Südtirol und Bayern zu etablieren (10 in Österreich, 5 in Südtirol/Trentino und 5 in Bayern). Dieser Zusammenschluss von Betrieben hat nun auch einen offiziellen Namen: Alpine LIFEstockProtect Competence Center Network. Insgesamt 25 interessierte Betriebe und das Projekt Team haben sich nun bei zwei Infoveranstaltungen zum ersten Mal kennengelernt, um Möglichkeiten und Anforderungen der zukünftigen Kompetenzzentren zu besprechen und offene Fragen zu klären.
Bitte lesen: Herdenschutz Kompetenzzentren In Den Startlöchern
Vom Tal bis auf die Alm, für jeden etwas dabei
Die Varietät der interessierten Betriebe war groß, was zeigt, dass Herdenschutz ein Thema ist das den Erfahrungsaustausch zwischen unterschiedlichsten Leuten anregt. Sowohl bezogen auf die Nutzungsart (Hutweiden, Dauerweiden, Almen), als auch auf die Topografie reichten die Gegebenheiten der Betriebe von steilen bis zu flachen Geländeformen, teils mit speziellen Landschaftselementen, wie Bächen, Felsen oder Mooren. Auch der Nutztierbestand wies eine große Variabilität auf (Schafe, Rinder, Pferde, Ziegen, Schweine, Gatterwild u.a.m.). All dies begrüßt das Projekt sehr, da dadurch die geplanten Herdenschutztrainings je nach Kompetenzzentrum auf die verschiedenen Bedürfnisse der zu schulenden Personen eingehen können.
Ziel ist es, jedem Zentrum eine regionale Koordinatorin bzw. einen regionalen Koordinator zuzuteilen, wobei es sich in den meisten Fällen um die Bewirtschafterin bzw. den Bewirtschafter des Betriebes handeln wird. Diese werden in weiterer Folge speziell geschult, um die Trainings über die gesamte Projektlaufzeit und eventuell auch darüber hinaus anbieten zu können und selbst als Fachberaterinnen und Fachberater tätig zu sein. In Summe sind ungefähr 180-200 Wochendkurse geplant bei denen mindestens 1000 Personen geschult werden sollen.
Bei den Infoveranstaltungen haben bereits viele Betriebe ihr Interesse ausgesprochen ein Kompetenzzentrum zu werden. Außerdem wurden spannende Fragestellungen aufgebracht, wie zum Beispiel, ob Herdenschutz auch andere Tiere wie Füchse und Wildschweine abweisen kann oder wie Herdenschutz im Winter funktioniert. Diese und weitere Fragestellungen wird das Projekt Team in die Trainings mit einbauen. Bei ausgewählten Betrieben wird es auch zu Langzeittests von unterschiedlichen Zaunmaterialien in den sogenannten Fence Labs kommen, sowie Trainings zum Thema Herdenschutzhunde geben.
Nächster Schritt: Besuch vor Ort
Insgesamt sind Kompetenzzentren als Ort des Austauschs ein wichtiger Baustein für den Erfolg dieses Projektes, da sich hier sowohl Betroffene als auch Interessierte treffen können, um vorhandenes, aber auch neu erworbenes Wissen zu teilen. In den nächsten Wochen werden projektinterne Herdenschutzexperten die Betriebe besuchen, um die Möglichkeiten für Trainings vor Ort zu evaluieren und im Gespräch mit den Eigentümerinnen und Eigentümern herauszufinden, wie die nächsten Monate und Jahre aussehen könnten. Die ersten Schulungen sind bereits im Herbst 2021 geplant.
Je nach Kapazitäten und Standort der Betriebe, wird es die Möglichkeit geben, dass diese in Cluster zusammengefasst werden. Dadurch kann einerseits bei Trainings auf verschiedene Standortsbedingungen eingegangen werden und andererseits haben so mehrere Betriebe die Option von dem Wissenstransfer zu profitieren.
Haben auch Sie Interesse, Teil des Alpine LIFEstockProtect Competence Center Network zu werden? Füllen sie das untenstehende Formular aus und wir melden uns bei Ihnen!