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Für die Umsetzung von Herdenschutz in Regionen, die sehr lange Zeit ohne derartige Maßnahmen ausgekommen sind, sind zum einen Wissensvermittlung und -Verbreitung sehr wichtig. Daneben spielt aber auch die menschliche Dimension eine wesentliche Komponente. Oft kommen viele Fragen auf, die, wenn unbeantwortet, zu Konflikten führen können. Deshalb ist es wichtig die Interessengruppen, sogenannte Stakeholder, des Projekts und des Thema Herdenschutz generell zu identifizieren und im weiteren Verlauf aktiv in die Umsetzung des Projekts einzubeziehen.
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Offene Fragen, gemeinsam Antworten finden
Warum sollte eine arbeitsaufwendigere Praxis, die zuvor nicht gebraucht wurde, von Weidetierhalterinnen und -halter umgesetzt werden? Oder stimmt es, dass wir mit Herdenschutz Wildlebensräume zerschneiden? Können wir eigentlich in den Alpen noch wandern gehen, wenn es irgendwann überall Herdenschutzhunde auf den Almen gibt?
Diese und weitere Fragen drücken Sorgen von wesentlichen Interessengruppen aus, die mit dem Thema Herdenschutz entweder direkt (als Ausführende) oder indirekt in Verbindung stehen. Dies sind unter anderem Personen aus der Landwirtschaft, der Jägerschaft, der Wissenschaft, dem Tourismus, höheren Bildungsinstituten, wie auch lokale, regionale und nationale Vereine oder politische Ämter. Um einen Diskurs zu bestimmten Themen zu starten und alle offenen Fragen zu beantworten ist eine Stakeholder-Analyse Teil des Projekts. Ziel ist es, Personen aus allen Interessengruppen zu identifizieren und zu persönlichen Gruppengesprächen einzuladen.
Stakeholder Meetings in Vorbereitung
LIFEstockProtect hat Anfang diesen Jahres in einem ersten Schritt diese Interessengruppen im Projektgebiet erhoben. Wir haben insgesamt 32 Gruppen identifiziert und insgesamt fast 400 Personen als Stakeholder kategorisiert. Darüber hinaus wurde eine sozialwissenschaftliche Methode zur Einstufung der verschiedenen Stakeholder genutzt. In weiterer Folge wird uns die Auswertung dieser Stakeholder Analyse dabei helfen, Personen gezielt zu den verschiedenen Gruppengesprächen einzuladen. Denn wir sind überzeugt, dass Herdenschutz nicht von einer Gruppe, oder einem zeitlich begrenzten Projekt allein in die Wege gefördert werden kann. Durch ein transparentes Vorgehen und die Einbindung der unterschiedlichen Stakeholder werden wir breit getragene Lösungswege finden.
Im nächsten Schritt, werden entsprechende Veranstaltungen, nach Möglichkeit in persönlicher Form, organisiert. Darüber, wann diese stattfinden und welche Resultate sie erbringen, halten wir Sie natürlich auf dem Laufenden.