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Im Rahmen des LIFEstockProtect-Projekts war das Team der European Wilderness Society fast drei Wochen vor Ort und half einem Landwirt in Tirol. Sie unterstützten ihn bei der Betreuung der Schafe in den letzten Wochen der Sommersaison. Ende September halfen sie dabei, mehr als 200 Schafe von der Alm bis ins Tal zu hüten.
Kräftige Unterstützung
Das Team der European Wilderness Society kam am 10. September in Tösens (einem kleinen Dorf in Tirol an der Grenze zur Schweiz) an und traf sich mit dem Landwirt Thomas Schranz. Zusammen mit anderen Nutztieren besitzt er mehr als 200 Schafe, die im Sommer auf Almen auf 2500 m Seehöhe weiden. Jeden Tag wanderten die Freiwilligen auf die Weiden, um zu überprüfen ob die Schafe wohlauf sind und um zu ob der Elektrozaun funktionierte. Wenn ihnen entkommene Schafe unterkamen, trieben sie sie zurück in den eingezäunten Bereich. Außerdem bereiteten sie die Rückkehr der Schafe in das Tal, den sogenannten „Almabtrieb“ vor. Dieser leitet das Ende der Sommersaison und den Beginn der Wintersaison ein. Vorbereitungen für den großen Tag wurden getroffen: die Frewilligen sammelten nicht benutzte Zäune auf und lernten wichtige Tricks um die Schafe richtig zu leiten.
Während des Freiwilligenaufenthaltes in Tirol schlief das Team in einer speziell gebauten mobilen Hirtenhütte. Dieses kleine Haus bietet Platz für vier Personen. Sie machten es sich in zwei Zimmer mit Etagenbetten und einem Wohnzimmer mit einem Esstisch und einem Holzofen gemütlich, alles auf weniger als 20 m². Das Team testete diese mobile Hütte vor der nächsten Saison, wenn das Volunteer Workforce Network von LIFEstockProtect startet und mehr Freiwillige Thomas mit seinen Schafen helfen werden.
Wölfe kehren nach Österreich zurück
Die Region Tirol ist geprägt von steilen Bergen mit Almen, die die örtlichen Bauern für die ihre Weidetiere nutzen – Schafe, Ziegen und Kühe. Vor kurzem bestätigte Tirol die Anwesenheit von acht Wölfen. Daher ist es für die Landwirte in der Umgebung sehr wichtig, wirksame Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um die Reißen von Tieren durch die Wölfe zu vermeiden. Dazu gehören Elektrozäune, Herdenschutzhunde und die Anwesenheit von Hirten.
Da sich das neu genehmigte Projekt LIFEstockProtect auf den Schutz von Nutztieren und das Zusammenleben von Landwirten mit der wilden Tierwelt konzentriert, waren wir sehr motiviert praktische Erfahrungen zu diesem Thema sammeln. Das Team in Tösens lernte die tägliche Arbeit der Schäfer kennen. Sie führten auch Gespräche mit anderen Interessengruppen wie Bauern, Geschäftsleuten und Tourismusvertretern. Sie erkundigten sich nach ihren Problemen und Ängsten und beantworteten Fragen zum Projekt. Darüber hinaus lernten sie Beispiele für bewährte Mittel zum Schutz von Weidetieren kennen. Aber am wichtigsten war, dass sie einen Landwirt mit ihrem Tatendrang und dringendst benötigter Muskelkraft unterstützt haben. Für andere Landwirte war es ein gutes Beispiel, dass Freiwillige den ihnen effektiv helfen können und dass die Anwesenheit von Hirten auf der Weide eine wirksame Maßnahme zum Schutz der Tiere darstellt. Dies war auch das Feedback, dass das Team der European Wilderness Society von erfahrenen Landwirten und Hirten erhielt, die von der Arbeit der Freiwilligen beeindruckt waren.