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Der letzte Monat war, endlich, ein Monat voller Besuche vor Ort! Nachdem das LIFEstockProtect-Team die Landwirte, die Interesse haben, dem Alpine LIFEstockProtect Competence Center Network beizutreten, online getroffen hat, sind wir nun dabei, sie vor Ort zu besuchen. Die bisherigen Besuche waren voller interessanter Einblicke in die lokalen Gegebenheiten und bilden die Grundlage für ambitionierte Pläne für die Zukunft. Außerdem hat das Projekt drei vorbereitende Teil-Maßnahmen abgeschlossen und eine quantitative Umfrage über die Wahrnehmung des Herdenschutzes veröffentlicht.
Besuche von Kompetenzzentren
Um wirklich zu verstehen, was die Bedürfnisse, Erfahrungen und Erwartungen der potenziellen Kompetenzzentren in Südtirol, Österreich und Bayern sind, war es entscheidend, sie vor Ort zu besuchen. Aus diesem Grund verbrachte das Projektteam im Juni drei Wochen damit, mehr als 20 Betriebe zu besuchen – vom Flachland bis in die hochalpinen Almen. Es war beeindruckend zu sehen, wie unterschiedlich die Gegebenheiten innerhalb und zwischen den drei verschiedenen Projektländern sind. Die Bäurinnen und Hirten konnten dem Projektteam zeigen, welche Art des Herdenschutzes sie bisher praktiziert haben und wo es Verbesserungsbedarf gibt. So konnten die Herdenschutzexperten des Projekts ihnen Tipps geben und die Möglichkeiten von Schulungen besprechen, die auf ihren Höfen stattfinden können.
Während der zwei Tage in Österreich wurde das Team von einem Reporter des Radiosenders Ö1 begleitet. Er konnte, unter anderem, einen jungen Bauern in Kärnten zu sehen und aufnehmen, der lernen möchte, wie er sein Vieh schützen kann, sowie einen Hirten und eine Hirtin, die kürzlich mit Rissen zu kämpfen hatten. Mal sehen, wie die Radiosendung wird! Wir werden Sie natürlich auf dem Laufenden halten und bald auch einen ausführlicheren Artikel über die Besuche veröffentlichen.
Als Grundlage für die Curricula der Herdenschutz Trainings hat das Projekt außerdem gerade eine Bestandsaufnahme der verfügbaren Schulungen in der Projektregion abgeschlossen. Insgesamt konnten 36 Schulungen identifiziert werden, von denen die meisten in Italien abgehalten werden/wurden, gefolgt von Deutschland und Österreich. Interessanterweise wird die Teilnahme an den meisten von ihnen gefördert, während aber nur etwa 50% Theorie und Praxis unterrichten. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich die geplanten Trainings im Rahmen von LIFEstockProtect hauptsächlich auf die praktische Seite des Herdenschutzes, begleitet von, je nach Schwerpunkt des Kurses, einer theoretischen Einführung und deren Ausführung im Feld.
Stakeholder so vielfältig wie das Projekt
Wir haben bereits über die Durchführung einer Stakeholder-Analyse in der gesamten Projektregion berichtet. Nun wurde diese Teilmaßnahme abgeschlossen, wobei die Ergebnisse interessante Einblicke boten. Sie deuten darauf hin, dass die am direktesten vom Herdenschutz betroffene Stakeholdergruppe, die Nutztierhalter und – halterinnen, dem Thema trotz großen Interesses überwiegend skeptisch gegenüberstehen. Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass sie nicht einflussreich genug sind, um die Bedingungen für die Umsetzung (z.B. Subventionen) direkt zu verändern. Daneben spielen Behörden und Politiker eine große Rolle. Weitere relevante Gruppen sind Landnutzungsverbände, Umwelt- bzw. Tierschutzverbände sowie Wissenschaftler und Experten. Die Ergebnisse dieser Analyse bilden die Grundlage für die folgenden Maßnahmen des Projekts zur Einbindung von Stakeholdern und werden auch alle anderen Projektmaßnahmen leiten.
Im Moment untersucht das Projekt auch die Wahrnehmung des Herdenschutzes durch einen quantitativen Fragebogen. Wenn Sie Landwirt/in, Tourist/in, Tourismusunternehmer/in oder Jäger/in sind, können Sie die Umfrage unterstützen, indem Sie den Fragebogen auf Deutsch oder Italienisch ausfüllen.