Vorbereitungen zur Einbindung von Stakeholdern

LIFEstockProtect ist ein praxisbezogenes Projekt, das insbesondere durch aktive Maßnahmen wie Schulungen die Umsetzung von Herdenschutz unterstützen möchte. Zugleich versteht sich das Projekt als Plattform zum Austausch, auch über vermeintliche Lagergrenzen hinweg. Daher ist ab dem Jahr 2022 ein Multi-Stakeholder-Dialog geplant. Dabei sollen grundlegende Herausforderungen bei der Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen von Arbeitsgruppen bestehend aus vielfältigen Stakeholdern beleuchtet und analysiert werden. Darüber hinaus wird der enge Kontakt zu Entscheidungsträgern und Entscheidungsträgerinnen gesucht, um Erfahrungen aus der Herdenschutz-Praxis zu präsentieren und damit weitere Verbesserungen für die Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen zu erwirken.

Bitte lesen: Juli 2021 News Update

Vorarbeiten abgeschlossen

Eine wesentliche Vorbereitung für die Einbindung der Stakeholder stellt die Stakeholder Analyse dar, die kürzlich abgeschlossen wurde. Darin wurden systematisch zusammengetragene Informationen entsprechend sozialwissenschaftlichen Methoden analysiert und ausgewertet. Die Ergebnisse deuten auf zwei für die Dialogarbeit wichtige Punkte hin. Einerseits scheint die am direktesten vom Herdenschutz betroffene Stakeholdergruppe, die Nutztierhalter und – halterinnen, dem Thema trotz großen Interesses überwiegend skeptisch gegenzuüberstehen. Andererseits, geben die Ergebnisse Anlass zur Vermutung, dass diese Gruppe nicht einflussreich genug ist, um die Bedingungen für die Umsetzung von Herdenschutz (z.B. Subventionen) direkt zu verändern. In diesem Punkt spielen Behörden und die Politik eine große Rolle. Weitere relevante Gruppen sind Landnutzungsverbände, Umwelt- bzw. Tierschutzverbände sowie Wissenschaftler und Experten. Die Ergebnisse dieser Analyse bilden die Grundlage für die folgenden Maßnahmen des Projekts zur Einbindung von Stakeholdern und werden auch alle anderen Projektmaßnahmen leiten.

Strategieplan für den Dialogprozess

Für die Umsetzung des Dialogprozesses wurde außerdem ein Strategieplan erstellt. Dieser soll sicherstellen, dass der Dialog transparent, offen und vertrauensbildend abläuft. Zudem skizziert er den Fahrplan für einen erfolgreichen Dialog sowie möglicher Stolpersteine und Lösungswege, um diese zu überwinden. Zur Unterstützung und Moderation wird derzeit eine professionelle Person mit Erfahrungen in der Prozessbegleitung gesucht.

Praktizierter Herdenschutz der beste Beweis

Um Herdenschutz im Projektgebiet weiter zu etablieren, muss in den nächsten Jahren noch viel Arbeit geleistet werden. Dabei ist eine Einbindung von Landwirtinnen und Landwirten, die selbst Herdenschutz betreiben von zentraler Bedeutung. Die Erfahrungen praxiserprobter Personen sind elementar, um Herdenschutzmaßnahmen als eine Lösung für eine dauerhafte Koexistenz von Viehwirtschaft und großen Beutegreifern glaubhaft zu vermitteln.

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